In der letzten Sitzung des Brixner Gemeinderats wurde der Radverkehrsmobilitätsplan für die Gemeinde vorgestellt und anschließend mit großer Mehrheit genehmigt. Der sogenannte „Biciplan“ ist ein strategisches Dokument, mit dem die bereits im Mobilitätsplan verankerten Ziele umgesetzt werden sollen.
„Eine intelligente und durchdachte Planung des Fahrradverkehrs ist wesentlich, wenn sich zukünftig noch mehr Bürgerinnen und Bürger mit dem Rad fortbewegen. Wer das Rad nimmt, hat morgen die Möglichkeit, sich sicher, unkompliziert und mit weniger Hindernissen fortzubewegen.“, zeigte sich Bürgermeister Peter Brunner überzeugt bei der Genehmigung des “Biciplan”.”
Neben den Zielsetzungen für einen funktionierenden Radverkehr in Brixen enthält der Plan konkrete Maßnahmen für die Weiterentwicklung des Radverkehrsnetzes. Es wird auch festgelegt, wie verschiedene Arten von Strecken in Zukunft gestaltet werden sollen. Der Plan zeigt auch die Durchführbarkeit einzelner Projektstrecken, ebenso wie die Leitlinien für den Ausbau von Fahrradstellplätzen. Gleichzeitig zeigt der “Biciplan Maßnahmen fernab von infrastrukturellen Eingriffen, die die Nutzung von Fahrrädern beliebter machen.
Laut Bürgermeister Brunner wird die Fahrradmobilität im Verkehrsgeschehen von Morgen eine noch wichtigere Rolle einnehmen: „Es muss uns gelingen, dass das Fahrrad auf kurzen Strecken eine ernstzunehmende Möglichkeit zur Fortbewegung ist.“ Zwar seien die Pendlerfahrten im internationalen Vergleich schon beachtlich, aber es gelte die für eine Steigerung des Radverkehrs notwendigen Maßnahmen zu treffen. Neben dem strukturellen Ausbau der Wege, sollen die Möglichkeiten zum Abstellen verbessert und erweitert werden. Gleichzeitig sieht der Plan die Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Rad vor.
Das aktuelle Wegenetz wird kapillar ausgebaut. Langfristig sollen knapp 13 Kilometer neue Wege entstehen und die Strecke der Radwege somit fast verdoppelt werden. Sehr detailliert zeigt der vorgestellte Plan verschiedene Lösungen für einzelne Streckenabschnitte und Nutzungsformen. Entstehen sollen Routen für „langsame“ und Routen für „schnelle“ Radfahrer. Das Konzept sieht vor, dass sich für die schnellen Fahrer bestehende Straßen eignen, auf denen Fahrradspuren entstehen sollen und die Geschwindigkeit der Autos reduziert wird. Für langsame Radfahrer mit einem erhöhten Bedürfnis an Sicherheit sollen von anderen Bahnen abgetrennte Radwege entstehen und das bestehende Streckennetz genutzt werden, das heute schon autofrei ist.
Laut dem zuständigen Stadtrat Thomas Schraffl wird die Gemeindeverwaltung nun Prioritäten für die nächsten Schritte setzten. Schraffl geht jedoch davon aus, dass der Ausbau der Griesgasse, die Schaffung der Fahrradverbindung vom Zentrum zum Bahnhof erste Schritte sein können. Sofern eine Finanzierung durch EFRE-Gelder möglich ist, gehöre auch die Weiterführung des Radweges in der Mozartallee zu den kurzfristigen Zielen.
Neben den Investitionen in Infrastrukturen ist es genau so notwendig, dass Abstellen von Fahrrädern neu zu organisieren. Verschiedene Lösungen sollen es möglich machen, das Fahrrad je nach benötigter Dauer, aber stets sicher ab- bzw. unterzustellen. Auch der Umstieg von anderen Verkehrsmitteln auf das Fahrrad soll bei der Reorganisation der Stellplätze eine besondere Bedeutung einnehmen.
Letztes aber mindestens genauso wichtiges Ziel des neuen Radverkehrsmobilitätsplans ist die Sensibilisierung der Bevölkerung für das Rad. Mit der Fortführung von gezielten Aktionen, wie ebike2work, aber auch Veranstaltungen und Zusammenarbeiten mit Unternehmen und Privaten soll dieser Vorsatz erreicht werden.