Gemeinde geht mit Thema Vandalismus an die Schulen
Um dem Phänomen der Sachbeschädigung im öffentlichen Raum entgegenzutreten, hat die Gemeinde Brixen seit einiger Zeit verschiedene Maßnahmen in die Wege geleitet. Neben dem Ausbau der Videoüberwachung und verstärkten Kontrollen durch die Ordnungskräfte setzt der für öffentliche Sicherheit zuständige Stadtrat Thomas Schraffl dabei vor allem auf Sensibilisierungs- und Präventionsarbeit. So wurde im vergangenen Jahr zusammen mit dem Jugendgemeinderat eine eigene Publikation herausgegeben, um das Phänomen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Die Zeitschrift wurde unter den Jugendlichen, in den Lokalen der Stadt und auch in besonders betroffenen Stadtvierteln verteilt.
Darauf aufbauend hat die Stadtpolizei nun ein Programm für die Schulen ausgearbeitet, um vor Ort Sensibilisierungsarbeit zu leisten und mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. So besuchten Mitarbeiter der Stadtpolizei zusammen mit den Vertretern des deutschen und italienischen Jugendzentrums, Patrick Faller und Senad Kobilic, vor kurzem mehrere Klassen des sozialwissenschaftlichen Gymnasiums und der italienischen Oberschule „Falcone e Borsellino“. Mit dabei waren auch Stadtrat Thomas Schraffl und Giacomo Bazzoli, ein Anrainer des Fischzuchtwegs, der sich seit vielen Jahren als Sprecher für die Sicherheit und Nachtruhe der dort lebenden Anrainerinnen und Anrainer engagiert.
Die Mitarbeiter der Stadtpolizei Novella Faccioli und Hans Pramstraller zeigten anhand einer Präsentation auf, dass Vandalismus kein Kavaliersdelikt sei, sondern zivil- und strafrechtlich geahndet werde. Viele junge Menschen seien sich nicht bewusst, was die Folgen von zerstörerischen Handlungen, Lärmbelästigung oder anderen Vandalenakten seien, vor allen Dingen, wenn diese unter Alkoholeinfluss geschehen.
Giacomo Bazzoli berichtete über die nächtlichen Ruhestörungen und Sachbeschädigungen, denen die Anrainer des Fischzuchtswegs an den Wochenenden ausgesetzt seien. Er zeigte Verständnis dafür, dass junge Menschen gerne zusammen feiern und Spaß haben. Dies dürfe aber nicht auf Kosten der Anrainer gehen, betonte Bazzoli und richtete an die Jugendlichen einen Appell für ein respektvolles und verantwortungsbewusstes Verhalten beim Ausgehen. Diesem Appell schloss sich auch Stadtrat Thomas Schraffl an, der auf die Bemühungen der Gemeinde verwies, geeignete Räume und Aufenthaltsorte für junge Menschen zu schaffen aber gleichzeitig die Sicherheit und Ruhe der Anrainerinnen und Anrainer zu schützen. Durch die konstruktive Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten sei es bereits gelungen, die Situation zu verbessern. An Wochenenden mache er sich immer wieder selbst vor Ort ein Bild, erklärte Stadtrat Schraffl den Jugendlichen, so wie bei der letzten Schools-Out-Feier.
Die Schülerinnen und Schüler verfolgten die Ausführungen mit großem Interesse, zeigten sich betroffen und berichteten von ihren eigenen Erfahrungen. Die Sensibilisierungsarbeit an den Schulen und der Austausch mit den Jugendlichen soll im Herbst fortgesetzt werden.