Neues Entscheidungsgremium, neue inhaltliche Ausrichtung, 17 Bewerbungen für die Kuratorenstelle 2020
Nach der Standortaufnahme der historischen und lebendigen Kulturgüter der Gemeinde Brixen im partizipativen Kulturprozess, der 2018 stattgefunden hat, sind nun die Weichen für die Neuausrichtung der Stadtgalerie Brixen gestellt. Bei der gestrigen Stadtratssitzung wurde der Jahresbeitrag für das Ausstellungsjahr 2020 abgesegnet, es ist das erste Bespielungsjahr, das der Künstlerbund mit einem neuen Konzept angehen wird.
Der zentral gelegene Ausstellungsraum für Gegenwartskunst hat sich in zehn Jahren auf territorialer Ebene und auch über die Landesgrenzen hinaus im Kunstbetrieb etabliert. In Zukunft soll die Galerie strategisch noch stärker mit dem Ort selbst vernetzt werden und ein weiter gefasstes Publikum erreichen. Ziel des Künstlerbundes ist es, als kulturelles Wohnzimmer, aufs engste vernetzt mit der Stadt Brixen, zu fungieren.
Das auf drei Jahre ausgelegte Konzept des Künstlerbundes sieht wechselnde Kurator*innen vor, welche Ausstellungsprogramme erarbeiten und umsetzen. Die lokal und international ausgerichteten Installationen sollen optimal auf den Rahmen der Bischofsstadt zugeschnitten werden. Vorgesehen sind Fixpunkte im Ausstellungsprogramm, die sowohl die junge Szene, die Brixner*innen selbst, aktuelle und historische Bezüge zum Territorium sowie den internationalen Austausch einbinden und fördern.
Inzwischen wurde ein unabhängiges Gremium eingesetzt, bestehend aus Ivo Barth, Federico Giudiceandrea, Eva von Ingram Harpf, Stefano Peluso, Josef Prader, Stefanie Prieth und Alexander Zoeggeler, das in Zusammenarbeit mit der Leitung des Künstlerbundes über die Wahl der Kurator*innen und die inhaltliche Ausrichtung der Stadtgalerie entscheidet.
Die öffentliche Ausschreibung der Kuratierung erfolgte in den letzten Wochen und brachte die überraschend hohe Zahl von 17 Bewerbungen. Nach der Entscheidung des Gremiums wird im September die Wahl der kuratorialen Leitung für das Jahr 2020 bekannt gegeben.
Im Herbst wird dann die Galerie selbst zum partizipativen Ideenarchiv verwandelt, das zu einen die neue Kuratierung vorstellt und zum anderen die Erwartungen aller Interessierten, der Brixner*innen und der Kunstwelt zusammentragen wird. Die Stadtgalerie soll dabei zu einem offenen Denk- und Erlebnisraum werden, in dem sowohl Akteure als auch Besucher direkt gefragt sind, darüber nachzudenken, welche Rolle die Galerie im urbanen Kontext spielen soll. Geplant ist zudem noch im November diesen Jahres der dritte Teil der Trilogie Tourismus, Kultur und Wirtschaft, an dessen Vorbereitung der Künstlerbund zurzeit arbeitet.
Die Kulturstadträte Monika Leitner und Claudio del Piero betonen, dass durch den jährlichen Wechsel der Kurator*innen die Galerie abwechslungs- und facettenreich geführt werden kann. Die jeweiligen programmatischen Schwerpunkte machen sie zu einem dynamischen Kunstort, der dem Zeitgenössischen entsprechend zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Erwartungen verschiedener Zielgruppen erfüllen kann.
Im Foto: Bürgermeister Peter Brunner, Stefano Peluso, Ivo Barth, Eva Ingram von Harpf, Stadträtin Monika Leitner, Geschäftsführerin Künstlerbund Lisa Trockner, Präsident Alexander Zoeggeler, Vizebürgermeister Claudio del Piero, Josef Prader. Es fehlen: Federico Giudiceandrea und Stefanie Prieth.