Kulturpaket für den Neustart in Brixen - Gemeinsame Aktionen von Gemeinde und Kulturschaffenden
Der Brixner Kultursommer kann trotz Abstandsregelungen und anderer Schwierigkeiten starten. Zum ersten Kulturpaket in Höhe von 334.000 Euro, das der Stadtrat von Brixen in der letzten Woche genehmigt hat, gesellt sich nun ein zweites Hilfspaket: #Ohneeuchgehtesnicht. Es zielt darauf ab, Kunst und Kultur in Brixen gerade im heurigen Sommer und Herbst sichtbar zu machen. Mit diversen Stütz- und Fördermaßnahmen ermöglicht die Gemeinde Veranstaltungen auch in einer schwierigen Zeit und unterstreicht damit, wie wichtig der Kulturbereich für das soziale Leben in Brixen ist. Mit einer Bilanzänderung in der letzten Gemeinderatssitzung wurden die Maßnahmen ermöglicht.
Unter dem Motto "Kultur sichtbar machen" arbeitet die verantwortliche Stadträtin Monika Leitner seit Wochen mit verschiedenen Trägern daran, dass Kultur und kulturelles Schaffen in der Stadt auch unter erschwerten Umständen möglich werden. "Es geht darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, die kulturelle Veranstaltungen fördern und Eigeninitiativen ankurbeln. Zudem zielen sie darauf ab, auf die verschiedenen Kulturbereiche hinzuweisen, auf die Bildende Kunst, Musik und Schauspiel sowie auf Literarisches Schaffen." Die Aktionen werden von der Gemeinde Brixen, von der Stadtbibliothek Brixen und von der Hofburg mitgetragen, eine Bilanzänderung im Gemeinderat hat die Unterstützungsaktion zudem möglich gemacht. "Covid19 hat die gesamte Brixner Kulturlandschaft getroffen. Mit dem zweiten Förderpaket geht es uns darum, den Wert des vielfältigen kulturellen Schaffens gerade in einer Krisenzeit ins Licht zu stellen", so Bürgermeister Peter Brunner. "In vielen Gesprächen mit den Kulturverantwortlichen ist es uns gelungen, die Bedürfnisse für den Neustart abzuklären." Mit dem Paket #Ohneunsgehtesnicht kann der Brixner Kultursommer nun dennoch starten, erste Aktionen beginnen pünktlich am 31.7. und ziehen sich weit in den Herbst hinein.
Bildende Kunst: Die Stadt einbinden
In der Stadtgalerie Brixen ist für den Sommer eine 6-8wöchige partizipative Ausstellung geplant. Kuratorin Karin Pernegger, von welcher das Motto #Ohneeuchgehtesnicht stammt, bindet lokale Künstler ein und organisiert Kunstförderaktionen, die sich durch den gesamten Stadtraum ziehen und private Ausstellungsräume, etwa Balkone oder Fenster, mit einbeziehen.
Das Stadtmarketing Brixen organisiert mit dem Künstlerbund eine Kunstaktion, die sich durch die Brixner Geschäfte zieht und Besucher während des Einkaufs auf Kunst aufmerksam macht.
Ein Kunstankaufskonzept wurde bereits im Kulturprozess vorgesehen - nun hat der Gemeinderat mit einer Bilanzänderung Kunstankäufe ermöglicht. Ziel der Gemeinde Brixen ist es, langfristig eine Kunstsammlung zu schaffen und die lokale Kunstszene damit auch in Zukunft zu stützen. Das Konzept dazu ist gerade in Ausarbeitung und sieht ein Gremium vor, das nach bestimmten Kriterien Vorschläge für Ankäufe unterbreitet. Für die Folge von 2 Jahren wurden jeweils 50.000 Euro vorgesehen, zudem wird auch die künftige Stadtregierung zu Ankäufen verpflichtet.
Kunst im Bild: Kunstgegenstände bzw. Bilder werden im Rathaus sprich bei Videokonferenzen im Bild platziert und machen auf Kunst aufmerksam. Die Fotografie von Leonhard Angerer mit dem Titel Salvagente ist Symbol für die gesamte Aktion.
Aufführungen: Musik und Schauspiel
Für den Bereich der Aufführungen (Musik, Schauspiel) werden den Vereinen von Gemeinde und Hofburg für die Zeit der Abstandsregelungen kostenlose Aufführungsorte zur Verfügung gestellt (Altes Bezirksgefängnis, Innenhof der Hofburg, Astra). Damit wird der Musiksommer der Bürgerkapelle ermöglicht, der Kulturverein bringt das Ensemble Haydn Orchester mit Bläserensemble und die Gran Partita von Mozart sowie ein weiteres Konzert in die Hofburg, der Bereich Jazz der Dekadenz veranstaltet eine stadtweite Veranstaltung mit mehreren Konzerten, die Theatergruppe Theakos kann den Kultursommer im Tschumpus weiterführen und der Dekadenz steht als eventueller Ausweichort das Astra zur Verfügung.
Literarisches Schaffen
Die Stadtbibliothek Brixen veranstaltet am Domplatz als Kulturort zwischen alter und neuer Bibliothek Literarische Hörevents. Ein Konzept dazu arbeitet die Südtiroler Autorenvereinigung SAAV gerade aus.
Literarische Nachwuchsförderung wird vom Zentrum Narrativ angeboten, das Textarbeit mit künstlerischem Schaffen als Sommerbetreuungsangebot verbindet. Anmeldungen sind ab jetzt möglich.
Beratung und Unterstützung
Beratung: Von der Gemeinde wird in Zusammenarbeit mit dem Künstlerbund ein Beratungsangebot auf die Beine gestellt, bei dem sich Interessierte über Fördermöglichkeiten informieren können.
Im Foto: Bürgermeister Peter Brunner und Stadträtin Monika Leitner mit den Vertretern der Brixner Kulturszene – Bild im Foto: Salvagente von Leonhard Angerer