EQUAL PAY DAY 2022: Brixens Politikerinnen geeint für die Sache

Die Stadt- und Gemeinderätinnen von Brixen geben am Freitag von 09:00 bis 13:00 Uhr am Maria Hueber Platz Auskunft über den Equal Pay Day. Sie verteilen Informationsmaterial und knallrote Taschen mit dem Aufdruck des diesjährigen Mottos: Equal Pay – was sonst?

Der Equal Pay Day findet am Freitag, den 22.04.22 statt. Üblicherweise kennzeichnet das Datum rechnerisch jenen Tag im Jahr, bis zu dem Frauen unentgeltlich arbeiten würden, wenn sie die gleiche Lohnsumme wie Männer bekämen. In Italien (so wie in Südtirol) liegt der geschlechterbedingte Lohnunterschied bei 17%. Um auf diesen Gender Pay Gap aufmerksam zu machen, organisiert der Landesbeirat für Chancengleichheit jedes Jahr landesweit diesen Aktionstag. Auch Brixen beteiligt sich an der Aktion mit einem Infostand, um auf die bestehende Lohndiskriminierung aufmerksam zu machen.

Stadträtin Monika Leitner, auch Vorsitzende der Kommission für Chancengleichheit in Brixen, weist darauf hin, dass der Unterschied zwischen Italien und Österreich markant ist, denn im nördlichen Nachbarstaat fand der Aktionstag heuer bereits am 15. Februar statt, also mehr als zwei Monate früher. Sie hat alle politischen Kolleginnen und die Mitglieder der Kommission eingeladen, gemeinsam die Initiative zu unterstützen und ein Statement als wichtige Botschaft abzugeben. Für sie ist wichtig hervorzuheben: „Die Frauenbeschäftigung in Brixen zeigt trotz Pandemie positive Trends. Das ist gut, aber es ist auf die Branchen in prekären Verhältnissen zu schauen und diese in Zukunft zu stabilisieren.“

Kommissionsmitglied Franziska Larcher: „Auf den Gender Pay Gap (18%) folgt der Gender Care Gap (52,4%) und nicht zuletzt der Gender Pension Gap (49%). Das fehlende Selbstverständnis, dass Frauen für ihre Leistungen eine angemessene Wertschätzung erfahren, liegt hier klar auf der Hand. Daneben kann jedoch die Sensibilisierung und das Aufzeigen von Möglichkeit seine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen und es sich wert zu sein, hier klar die Verantwortung zu übernehmen, eine zentrale Rolle spielen.“

Kommissionsmitglied Elisabetta Rella: „Gleiche Arbeitszeiten, gleiche Verantwortung, gleicher Einsatz, gleiche Aufgaben, gleiche Ziele, gleiche Begeisterung, aber niedrigeres Gehalt! Warum? Gleiche Arbeit bedeutet gleiches Gehalt.“

Gemeinderatspräsidentin Renate Prader: “Die Lohntransparenz wäre ein wichtiges Signal, um bezüglich Lohnunterschiede zwischen Frau und Mann zu sensibilisieren. Ich glaube, dass sie dazu beiträgt die Einhaltung der Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern zu erleichtern.“

Gemeinderätin Sabine Mahlknecht und Kommissionsmitglied Giada del Marco: „Die Gleichberechtigung hat durch die Pandemie große Rückschritte gemacht, deshalb gilt es nun umso mehr, nach vorne zu blicken und konkrete Maßnahmen zu ergreifen: Es braucht eine gesetzliche Grundlage und praktische, umsetzbare Schritte, damit sich in diesem Bereich endlich etwas tut. Ein wesentlicher Vorschlag ist dabei die Gehaltstransparenz sowie die Berücksichtigung bestimmter Parameter für Unternehmen bei öffentlichen Ausschreibungen.“

Gemeinderätin Verena Stenico: „Es gibt nun ein Gesetz, mit dem die Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern weiter gefördert werden soll. Eine Zertifizierung der Unternehmen, welche aufzeigen Maßnahmen zur Reduzierung der Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern anzuwenden, wäre ein erster Schritt um die Situation zu verbessern.“

 

Foto v.l.: Franziska Larcher, Monika Leitner, Sabine Mahlknecht, Renate Prader, Verena Stenico, Bettina Kerer, Elisabetta Rella, Margareta Ploner, Sarah Kopfsguter