Im Fokus: Schaffung von Freiraum und Verbesserung der Kommunikation
Das Netzwerk aus Vertretern des ELKI, VKE, SKJ, Katholischen Familienverbandes, Faunus, Kolping, Jugenddienst Brixen und Circolo Acli, traf sich auf Einladung der Stadträte Bettina Kerer und Peter Natter. Ziel der Onlinediskussion war es zu erfahren, wie es den Familien und Jugendlichen in dieser noch andauernden Pandemie-Situation geht und wie man Familien und Jugendliche unterstützen kann.
Insgesamt unterstrichen die Teilnehmer die durchaus schwierige Situation, vor allem gekennzeichnet durch Isolation und Einsamkeit sowie durch Druck und Schwierigkeiten des Alltags. Alle Vereine haben sich im vergangenen Jahr sehr bemüht, im Rahmen des Möglichen durch die pandemischen Einschränkungen, viele kreative Angebote für Familien und Jugendliche anzubieten. So wurde zum Beispiel eine Fotoaktion seitens des KFS organisiert, damit die kleinen Kinder ihre Spielgruppen nicht zu sehr vermissen. Für die Jugendlichen startete der KFS Online-Aktionen, welche gut angenommen wurden. Das Jugendhaus Kassianeum hielt auf Terminvereinbarung und für Notfälle das Jugendzentrum geöffnet. Große Nachfrage gibt es für das Projekt STEPS in Zusammenarbeit mit dem Sozialsprengel, welches am 13. April startet und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen begleitet. Der SKJ Jugendleiter Felix Oberhuber erzählt, dass ihr wöchentliches Programm sich großer Nachfrage erfreut. So beteiligten sich zum Beispiel am „Glaubensratscher“ 15 Personen. Angelika Stuefer (VKE) berichtet von den Erfahrungen mit dem Verteilen einer Spielbox, welche als kreatives miteinander spielen verwendet wurde. Die Sommerbetreuungen des VKE für Kinder sind schon fast ausgebucht. Die Stadträtin für Familie, Bettina Kerer begrüßt die vielen Initiativen und weist darauf hin, dass Familien durch die Einschränkung hohen Belastungen ausgesetzt sind und es Gesprächspartner sowie mehr Raum für Familien braucht.
Die Vertreter der Vereine sind sich einig, dass eine Vernetzung untereinander und ein stetiger Austausch helfen, die Familien und die Jugendlichen besser zu erreichen und zu unterstützen. Laut Joachim Kerer, Sprecher der Kolpingfamilie, ist es wichtig, die digitalen Medien vermehrt zu nutzen und den Dialog mit den Mitgliedern aufrecht zu erhalten. Digitalisierung wird allgemein als Chance wahrgenommen. So können Maßnahmen wie die Erleichterung des Zugangs zu digitalen Medien, eine Ausstattung mit technischer Grundausrüstung und die Wissensvermittlung betreffend Tools, Programme und Medien, eine wesentliche Unterstützung sein.
Ein weiterer Diskussionspunkt war der Bedarf an Freiraum, sei es für Familien als auch für Jugendliche. Besonders Jugendliche brauchen Handlungsräume, wo sie sich unterhalten, Spaß haben und sich gegenseitig bestärken können. Heuer im Sommer wird für die Jugendlichen der Hofburggarten eröffnet, ein Projekt, initiiert vom Jugendhaus Kassianeum, Centro Giovani und dem Jugenddienst Brixen gemeinsam mit der Gemeinde Brixen. Stadtrat Peter Natter nimmt die Anliegen der Jugendlichen sehr ernst: „Gerade jetzt müssen wir der Jugend Perspektiven schaffen und ihnen Raum und Platz geben. Durch Corona hat Einsamkeit stark zugenommen - vor allem auch bei jungen Menschen. Dem entgegen wird die Gemeinde Brixen gemeinsam mit den Akteuren aus Familie und Jugend stärker in dieser Hinsicht arbeiten. Vor allem junge Menschen entwickeln sich weiter, wenn sie sozial interagieren und Beziehungen erleben. Deshalb wollen wir noch mehr Zukunftsaussichten schaffen, mit denen es möglich wird, dass sich Menschen austauschen können und sich niemand allein fühlen muss.“