Anlässlich zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am Freitag, 27. Jänner wurden vom Comitato per l‘educazione permanente „Evviva Bressanone“ und der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Brixen eine zweiteilige Gedenkfeier organisiert.
Die erste Veranstaltung fand im Beisein verschiedener Behördenvertreterinnen und Behördenvertreter in der Mittagszeit am Geschwister-Scholl-Platz statt. Die Historiker*innen Norbert Parschalk und Luisa Tasca ordneten die Geschwister Hans und Sophia Scholl historisch ein und erläuterten welche Rollen sie für den Widerstand spielten.
Weiters wurde vom Comitato per l’educazione permanente „Evviva Bressanone“ das Gemeinschaftswerk „Passage“ vorgestellt.
Im Beisein verschiedener Ehrengäste wurde dieses temporäre Kunstwerk im zweiten Teil der Gedenkveranstaltung am späten Nachmittag eröffnet. Die Zeremonie wurde von musikalischen Einlagen umrahmt und Schüler*innen, lasen Texte von Primo Levi.
Der Bürgermeister unterstrich in seinen Ansprachen den Wert der Erinnerung im Sinne des friedlichen Zusammenlebens: „Der Blick, den uns diese Feierlichkeiten ermöglichen, zeigt uns wie einfach Menschen zu Leidtragenden -zu Opfern- dieses Systems wurden, dass von Willkür, Hass uns Grausamkeit geprägt war. Aber gleichzeitig hilft uns dieses Erinnern, dass wir das Geschehene mit anderen Augen sehen. Wir können daraus Schlüsse für unser eigenes Handeln ziehen und mit eigener Kraft dafür sorgen, dass solche Zeitabschnitte für immer Geschichte bleiben und sich in keiner Weise wiederholen.“
Das Kunstwerk besteht aus 744 Holzstücken. Auf diese Holzstücke wurden Namen geschrieben, die an die 774 Schicksale von Deportierten erinnern, welche am 06. Dezember 1943 und am 30. Januar 1944 vom Mailänder Hauptbahnhof durch Stadt mit Ziel Auschwitz-Birkenau abfuhren. Die temporäre Installation wurde von den Schülerinnen und Schüler der dritten Klassen der Mittelschulen „Manzoni“ und „Wolkenstein“ sowie der vierten und fünften Klassen der Grundschulen „Rosmini“ und „Montalcini“ realisiert und anlässlich des Gedenktages auf dem Bahnhofsplatz in Brixen aufgestellt.