Zu den rund 2.300 Kunden, die schon seit geraumer Zeit in der Gemeinde Brixen Fernwärme beziehen, kamen in den vergangenen Monaten 130 weitere in Albeins und in der Industriezone von Brixen dazu. Davon wurden 47 Anschlusspunkte in Albeins und 18 in der Industriezone bereits in Betrieb genommen. Das Besondere daran: Beide Zonen werden mit Verbindungsleitungen versorgt. Ein Neubau von Heizzentralen erübrigte sich.
Möglich ist dies, weil vier in der Brixner Industriezone angesiedelte Firmen ihre überschüssige Energie einspeisen: Die Firma Rubner Holzbau verwertet den vor Ort vorhandenen Rohstoff Holz und speist die Wärme in das Brixner Fernwärmenetz ein. Die Betriebe Lignoalp/Damiani und Palfrader speisen ebenfalls Wärme aus Biomasse ein und steigern damit die Effizienz der Wärmelieferung. In den nächsten Wochen wird auch die Firma Barth thermische Energie in das Fernwärmenetz einspeisen.
„Verbundnetze und die Nutzung von überschüssigen Energieträgern aus den Produktionszyklen vor Ort liefern saubere Wärme und stärken den lokalen Wirtschaftskreislauf“, erklärt Karl Michaeler, der Geschäftsführer der Stadtwerke Brixen AG. Die Verbundlösung wurde erstmals 2016 für die Fernwärmekunden in St. Andrä realisiert. Die Vorteile liegen auf der Hand: „Energieverbrauch, Kosten und Wartungsaufwand sind gering. Es fallen keine Abgase, Feinstäube oder weitere Emissionen an. Außerdem entsteht kein zusätzlicher Lkw-Verkehr für die Anlieferung von Hackschnitzeln“, sagt Franz Berretta, der technische Leiter.
„Das bedeutet jährlich weitere 16.000.000 kWh Energie aus Biomasse“, sagt Franz Berretta, „Es ist ein wichtiger Schritt, um den Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen zu erhöhen. Immerhin will die Stadtwerke Brixen AG noch in diesem Jahr den Anteil um 8 Prozent steigern und einen Anteil an erneuerbaren Energien von 30 % erreichen.“
Die Arbeiten mit der definitiven Oberflächengestaltung in Albeins und in der Industriezone werden nach Ostern definitiv abgeschlossen und nach und nach die weiteren Übergabestationen in Betrieb genommen.