„Das Thema „Sicherheit für Frauen und Mädchen“ ist eines, das wir auch auf Gemeindeebene, vor allem im Stadtbereich, angehen wollen“, so Stadträtin Monika Leitner. Auf ihre Initiative hin trafen sich nun alle Sicherheitsbehörden von Brixen zu einem Austausch. Das Treffen fokussierte die Frage, was eine Gemeinde wie Brixen tun kann, um diese zu garantieren. Anwesend waren neben ihr Vizebürgermeister Ferdinando Stablum, Vizequästor Luca Passarella (Staatspolizei), Capitano Ottavio Tosoni (Carabinieri), die Kommandantin der Stadtpolizei Jessica Ruffinatto, und Capitano Filippo Ruzzarin (Finanzpolizei).
Zunächst betonten die Vertreter der Sicherheitskräfte, dass Brixen insgesamt eine doch sehr sichere Stadt für Frauen ist. Man kann sich frei und sicher bewegen, es gibt kaum Anzeigen, was Vergehen gegen Frauen betrifft. Dies aber sage wenig über die tatsächliche Zahl von Frauen aus, die Gewalt ausgesetzt seien – diese passiere nämlich vorwiegend in den eigenen vier Wänden. Jene wenigen, die sich an die Sicherheitskräfte wenden würden, seien nur die Spitze des Eisbergs. Für solche Fälle verfügen sowohl die Staatspolizei als auch die Carabinieri über geschultes Personal und setzen nach einer Anzeige eine Aktionskette in Gang, die bis zur Entfernung bzw. Bestrafung des Täters gehen kann. Die Brixner Sicherheitskräfte arbeiten in engem Austausch zusammen, Informationen werden zeitnah ausgetauscht. Maßnahmen wie Sensibilisierungskampagnen seien sehr wichtig, um die Hemmschwellen zu einer Anzeige herabzusetzen.
Was die Vorgehensweise der Gemeinde Brixen zur Thematik „Sicherheit für Frauen“ betrifft, so wurden nächste Schritte definiert: Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen werden die Brixner Sicherheitskräfte all das noch einmal gemeinsam vorstellen, was in Brixen bereits vorhanden ist. In einem zweiten Schritt wird dann das Gemeindegebiet selbst unter dem Fokus „Frauensicherheit“ noch einmal betrachtet. Für Jessica Ruffinato, Kommandantin der Stadtpolizei, die für die Gemeinde Brixen zuständig ist, sind Daten von Einwohnern und Einwohnerinnen wichtig, um positive Veränderungen anzustoßen – etwa solche, ob es schlecht beleuchtete Straßen im Stadtzentrum oder auf Heimwegen gibt, ob Wege, die für Jogging oder Spaziergänge benutzt werden oder Bushaltestellen mehr einsehbar werden müssen. Initiativen wie Frauenparkplätze oder Parkgutscheine für Mütter gibt es schon, auch sie sind durchwegs ausbaubar.
Zudem, so der gemeinsame Tenor der Sicherheitskräfte, sei es sehr wichtig, bereits bestehende Einrichtungen, etwa Notrufhotlines oder Projekte wie „Erika“ immer wieder in Erinnerung gerufen werden. Sensibilisierungskampagnen und Präventionsmaßnahmen, etwa Besuche in Schulen seien notwendig, um ein gesellschaftliches Umdenken zu erreichen.