Protokoll ERIKA wird im Rahmen der Vernissage der Ausstellung „On Remembrance“ vorgestellt – eine Aktion der Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen
Das Protokoll Erika hilft Frauen und Kindern, die sich in Gewaltsituationen befinden und sich ans Krankenhaus wenden. Geschultes Personal und ein starkes Netzwerk sollen sie auffangen und Schutz gewähren. Im Rahmen der Wanderausstellung OnRemebrance, welche am Freitag, 13. Mai in Brixen um 18.00 Uhr in der Stadtbibliothek eröffnet wird, wird das Protokoll vorgestellt.
Femizide sind die Spitze eines gesellschaftlichen Problems, das viele andere Formen geschlechtsspezifischer Gewalt einschließt und leider auch in Südtirol verbreitet ist. Die Ausstellung „On Rememberance“ konzipiert von der Künstlerin Laura Volgger, zeigt 50 weiße Stühle – als Platzhalter für weibliche Gewaltopfer in Südtirol. Die Ausstellung, welche die Kommission für Chancengleichheit nach Brixen geholt hat, ist Ausdruck eines wachsenden Widerwillens in der Gesellschaft, jegliche Form der geschlechtsbasierten Gewalt wörtlich „auf sich sitzen zu lassen“.
Am Freitag, den 13. Mai 2022 lädt die Kommission zur Ausstellungseröffnung in die neue Stadtbibliothek. Einen wichtigen Part der Vernissage nimmt das Protokoll Erika ein, vorgestellt von Sandra Girardi und Alessia Brunetti. Stadträtin Monika Leitner, die Vorsitzende der Kommission: „Langfristig können nur die Veränderungen Abhilfe schaffen, welche auf unterschiedlichen Ebenen angesetzt werden. Eine davon ist die Ebene der Gemeinde, welche sich bereits bisher mit verschiedenen Aktionen immer wieder gegen Gewalt positioniert hat. Ein weiterer wichtiger Schritt ist das neue Landesgesetz, das nun auf Gemeinde- und Bezirksebene erstmals klare Verantwortliche definiert hat.“
Das Protokoll Erika ist ein gemeinsames Projekt des Landes, des Sanitätsbetriebes und der Sicherheitsbehörden, welches das Unterstützungsnetzwerk für Opfer von häuslicher Gewalt stärkt. Dadurch kommen Gewaltopfer in den Notaufnahmen der Südtiroler Krankenhäuser schneller zu professioneller Begleitung und zu Hilfen, um aus der Gewaltsituation zu gelangen. „Da Gewalt vor allem im Privaten passiert und in vielen Fällen dann das Krankenhaus aufgesucht wird", so Stadträtin Monika Leitner, „sind sie ein wichtiger Baustein im Erkennen von Gewalt. Parallel dazu ist wichtig, dass das Protokoll Erika auch in der Bevölkerung bekannt wird.“ Insgesamt geht es der Gemeinde Brixen darum, gesellschaftliche Veränderung anzustreben und Diskriminierung und Benachteiligungen zu beenden.
Parallel zur Stuhlinstallation platziert der Frauenhausdienst die Puppenausstellung um für die Aktion „Hinsehen, Hinhören, Handeln!“ zu sensibilisieren. Barbara Wielander präsentiert dazu einen Leitfaden für Aufmerksame.