Ab Herbst bietet die Gemeinde Brixen in Zusammenarbeit mit der Sozialgenossenschaft Coccinella ein neues Nachmittagsbetreuungsangebot in den Kindergärten Anna Seidner, Mozart, Rosslauf, Milland und Albeins an. Damit reagiert man auf die Tatsache, dass die bisher vom Kindergarten angebotenen Verlängerungen aufgrund strengerer Kriterien nicht mehr zustande kamen und viele Eltern sich deshalb an die Gemeinde wandten. „Mit dem neuen Angebot“, so die verantwortliche Stadträtin Monika Leitner, „können wir flexibel auf Nachfragen reagieren, Zugangsvoraussetzungen gibt es zurzeit keine. Nun sind die Eltern am Zug und wir hoffen auf zahlreiche Anmeldungen: Die Mindestzahl für eine Betreuungsgruppe sind sechs Kinder.“
Auf ganze 14 Kindergartenstandorte kann die Gemeinde Brixen verweisen – und damit auf eine hohe Betreuungsdichte. Diese hat lange Tradition und garantiert in der Stadt sowie in den Fraktionen Bildungstätigkeiten in unmittelbarer Nähe. „Was aber die Gemeinde im Kindergartenbereich seit Jahren beschäftigt, sind die Nachmittagsverlängerungen im deutschen Kindergarten, die nicht kontinuierlich angeboten werden“, leitet die zuständige Stadträtin Monika Leitner die Vorstellung des neuen Projektes ein. Zusammen mit der Direktorin der Sozialgenossenschaft Coccinella, Petra Bisaglia, erläutert sie das Gemeindeangebot.
Lange Nachmittage sind ab Herbst in den Kindergärten Anna Seidner, Mozart, Rosslauf, Milland und Albeins möglich. „Mit diesem Angebot wollen wir eine Betreuungskontinuität im gewohnten Umfeld der Kinder garantieren“, führt Direktorin Bisaglia aus, „mit pädagogisch qualifiziertem Personal, Spiel und Bewegung mit Freunden und vor allem im Freien. Die Nachmittagsbetreuung erfolgt vom 12. September 2022 bis 16. Juni 2023, jeweils Dienstag und Donnerstag von 14.30 bis 16.00 oder 17.00 Uhr, und am Freitag von 12.30 bis 16.00 Uhr. Bei Bedarf und genügend Anmeldungen kann der Dienst auch auf weitere Tage ausgeweitet werden. Die Einschreibungen sind bis Ende Mai 2022 möglich. Die Formulare werden den besuchenden Eltern über die Kindergärten zugeschickt, sie finden sich auch auf der Gemeindeseite.“
Stadträtin Leitner sieht die Partnerschaft zwischen öffentlicher und privater Einrichtung als richtigen Weg, da mit diesem Angebot zum einen flexibel und ohne Zugangsbarrieren auf den Bedarf der Eltern reagiert werden kann, zum anderen bleiben die Kosten mit 3 Euro pro Stunde gleich wie jene der Verlängerungen, welche die öffentlichen Kindergärten anbieten.
Die Direktorin des Kindergartensprengels Bernadette Grießmair begrüßt das Projekt: “Die Einschreibemöglichkeiten für die verlängerte Öffnungszeit sind strengeren Regeln unterworfen, die Berufstätigkeit beider Eltern ist ausschlaggebend. Leider sind damit die Angebote sukzessive zurückgegangen und mussten in der Stadt drastisch reduziert werden.“ Obwohl die meisten der Stadtkindergärten bis zu 100 besuchende Kinder haben, konnten die Anmeldezahlen von 10 Kindern auch schon in den letzten Jahren oft nicht erreicht werden. In den italienischen Kindergärten hingegen weist die Verlängerung seit Jahren eine verlässliche Kontinuität auf.
Foto v.l.: Dir. Petra Bisaglia, Stadträtin Monika Leitner, Dir. Bernadette Grießmair
