Eine ganze Reihe von Themen stand am vergangenen Mittwoch im Mittelpunkt der gut besuchten Bürgerversammlung mit dem Landeshauptmann Arno Kompatscher und den Brixner Stadtrat in der Cusanus Akademie Brixen. Bürgermeister Peter Brunner eröffnete den Abend und begrüßte alle Anwesenden. Brunner lobte zu Beginn die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt- und Gemeinderat sowie das Mitwirken von Vereinen, Gremien und Verbänden. Dankende Worte sprach er in seiner Anrede auch dem Landeshauptmann, dem anwesenden Landesrat Bessone, den anwesenden Landtagsabgeordneten sowie dem Präsidenten der Bezirksgemeinschaft und den Vertretern der Stadtwerke Brixen aus.
Bürgermeister und Stadträte gingen anschließend auf die einzelnen Themen und Zuständigkeiten ein.
Zu Beginn seines Berichtes ging Bürgermeister Peter Brunner gleich über das in diesem Jahr neu eröffnete und fertiggestellte Mobilitätszentrum ein, auf dieses man als Gemeindeverwaltung besonders stolz sei. Zu diesem Anlass erhielt Brixen auch die Auszeichnung „Bahnhof des Jahres 2022“. Brunner betonte, dass die Realisierung und Neugestaltung des Bahnhofsareal eine Aufwertung für die ganze Stadt bedeuten.
Außerdem berichtete über den Projektstand verschiedener gemeindeübergreifender Projekte, wie die BBT-Zulaufstrecke, Lärmschutz, und Hochspannungsleitungen.
In Bezug auf den Stadtbereich informierte er zu den Fortschritten beim Stadt-Land-Fluss Projekt und die damit verbundenen Brückensanierungen.
Auch das Priel-Areal war Thema. Das Gebiet soll in Zukunft neuentwickelt und in Hinblick auf die Erweiterung der Aquarena, sowie die Realisierung des Stadtparks, der Prielarena, die Tiefgarage, Bolzplätze und Skaterpark gestaltet werden.
Weiters ging Bürgermeister Brunner auf den Götschelehof ein, wo demnächst die Grundsteinlegung stattfindet und die anstehende Genehmigung des Ausführungsprojektes zum Neubau des Seniorenzentrum in der Elisabethsiedlung in Vahrn im Gemeinderat. Beides seien bedeutende Projekte mit Vorbild- und Zukunftscharakter mit dem Ziel einen Ort der Begegnung zu schaffen.
Anschließend berichtete Vizebürgermeister Ferdinando Stablum auf die kürzlich auf die Gemeinde übergegangenen Kasernenareale Schenoni und Reatto. Die Gemeinde befindet sich momentan in der Phase der Vertragsabschlüsse mit dem Land und wird dann Nutzungsmöglichkeiten dieser Areale konzipieren. In diesem Zuge dankte Stablum dem Landeshauptmann und dem zuständigen Landesrat Bessone für die gute Zusammenarbeit.
Außerdem thematisierte Stablum die Herausforderungen hinsichtlich des geförderten und sozialen Wohnbaus und sprach auch die Folgen der Einstufung als Gemeinde mit Wohnungsnot an.
Stadtrat Andreas Jungmann lobte zunächst die gute Zusammenarbeit mit und zwischen den Sportvereinen und ging dabei besonders auf die Umsetzung der Reglements zur Nutzung der Schulturnhallen in enger Zusammenarbeit mit den Direktoren der Schulen ein. Positiv unterstrich er auch die Umrüstung der Sportanlagen wie die Eishalle, Handballhalle oder auch die Fußballplätze auf LED-Lichttechnik, die dabei helfen Energie einzusparen.
Stadtrat Jungmann berichtete außerdem über die laufenden Projekte wie den Neubau der Sportzone Pfeffersberg, bei welchem der Gemeinde eine Finanzierung durch den staatlichen Wiederaufbaufond gelungen ist. Weiters ging er auf die Entwicklung der Acquarena sowie die Fortschritte beim Projekt der Sportzone Milland ein.
Der Stadtrat bezeichnete die Austragung des Boulder-Weltcups als Aushängeschild für die Stadt und zeigte sich erfreut, dass die Stadt im kommenden Jahr erneut Austragungsort sein wird.
Im Bereich Urbanistik erwähnte Jungmann die Herausforderungen verbunden mit dem Gemeindeentwicklungsprogramm und die bevorstehende Erarbeitung der Siedlungsgrenzen mit den umliegenden Gemeinden.
Abschließend erwähnte der Stadtrat für das Personal auch die erfolgreiche Re-Auditierung der Gemeinde Brixen im Bereich Familie und Beruf.
Stadträtin Bettina Kerer dankte zu Beginn ihrer Ausführungen den Vereinen, den zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vieles für das Wohlergehen unserer Gesellschaft leisten. Die Gemeindeverwaltung sei bemüht immer ein offenes Ohr für ihre Anliegen zu haben und sie sicherte weiterhin ihre Unterstützung zu. Im vergangenen März wurde zusammen mit Experten ein Webinar organisiert, um die Vereine über die Neuerungen im Dritten Sektor zu informieren.
Als zuständige Stadträtin für Instandhaltung und Bauhof sprach die Stadträtin auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein großes Lob aus. Die Stadträtin ging in diesem Zuge auf die wichtige Rolle der MitarbeiterInnen ein und zeigte die abermals wichtige Arbeit für die Stadt in allen Bereichen auf.
Kerer berichtete weiters von der Arbeitsgruppe Familie und Soziales. Unter der Führung von Kerer wird sich diese besonders dafür einsetzen die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern und einen Leitfaden für eine familienfreundliche und soziale Gemeinde auszuarbeiten und umzusetzen.
In den Bereichen Bildungswesen, deutsche Kultur und Integration informierte Stadträtin Monika Leitner.
Sie betonte besonders die noch nie dagewesene Nachfrage an Kleinkindbetreuung, welche die Gemeindeverwaltung aber in den kommenden Monaten durch zusätzliche Betreuungsplätze in St. Andrä und in der Stadt zu kompensieren versucht.
Ein Projekt, welches derzeit in Entwicklung ist, ist die Kindertagesstätte und Kindergarten Rosslauf.
Im Bereich Kultur und Bildung könne man besonders stolz auf die neuerrichtete und im vergangenen Oktober eröffnete Stadtbibliothek sein, welche ein Vorzeigeprojekt darstellt und einen wahren Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger bietet und ein Ort der Begegnung und Bildung darstellt.
Über die Bereiche Umwelt, Energie und Jugend berichtete Stadtrat Peter Natter.
Die Energiekrise sei momentan ein großes Thema auch in der Gemeindeverwaltung. Natter erläuterte dazu einige konkrete Maßnahmen, welche die Gemeinde umsetzt, um Energie zu sparen und den Umstieg auf erneuerbare Energien zu fördern. Dazu sprach der Stadtrat auch konkret die Thematik Weihnachtsbeleuchtung an. Auch hier hat die Gemeinde bereits reagiert und wird daher heuer in Absprache mit den Stadtwerken Brixen und der Brixen Tourismus die Weihnachtsbeleuchtung ab 22.00 Uhr abschalten.
Einen wichtigen Schritt setzte die Gemeinde laut Natter, indem sie dem KlimaGemeinde-Programm beigetreten ist. Im Mai fand die offizielle Unterzeichnung der Basisvereinbarung zwischen Gemeinde und der KlimaHaus Agentur statt. Die Gemeindeverwaltung durchläuft in ihrer gesamten Tätigkeit einer Bewertung hinsichtlich energetischer Nachhaltigkeit und wird dann eine entsprechende Zertifizierung erhalten.
Im Bereich der Jugend ging Natter kurz auf den Beteiligungsprozess „Werkstatt, Chance Officina“ ein, welcher zum Ziel, hat die Wünsche und Bedürfnisse der jungen Bürgerinnen und Bürger aufzufangen, um diese in politischen Entscheidungen berücksichtigen zu können. Im Bereich Jugend unterstrich er des Weiteren die Projekte „Sichere Schulen“ und „Astra Zero“, welches zum Ziel hat, jungen Menschen unabhängig eigene Kunst- und Kulturprojekte zu entwickeln und diese im Astra Brixen zu präsentieren.
Im Bereich Mobilität informierte der zuständige Stadtrat Thomas Schraffl über den nachhaltigen städtischen Mobilitätsplan (PUMS), welcher im vergangenen Februar im Gemeinderat final genehmigt wurde. Der Mobilitätsplan ist in 7 Themenbereiche gegliedert und zeigt die Ziele auf, welche die Gemeinde im Bereich der nachhaltigen Mobilität plant. Er ging kurz auf die bereits umgesetzten Maßnahmen ein und gab einen Ausblick über die nächsten Schritte. Im Zuge des PUMS wurde der Fahrradmobilitätsplan Biciplan in Auftrag gegeben, welcher heuer noch fertiggestellt und dann schrittweise umgesetzt werden soll.
Den Abschluss der Ansprachen machte Landeshauptmann Arno Kompatscher. Er lobte die Arbeit der Gemeinde Brixen die in den letzten Jahren vieles für die Entwicklung der Stadt geschaffen habe und dankte der Stadtverwaltung für die gute Zusammenarbeit. Die hohe Lebensqualität in Brixen sei ein Aushängeschild für ganz Südtirol, so der Landeshauptmann. Er unterstrich die Notwendigkeit Südtirols Gesellschaft gerechter, lebenswerter und nachhaltiger zu gestalten, wenn das Land zukunftsfähig bleiben will. Der Landeshauptmann zeigte auf, dass die Bevölkerung im Zuge vergangener und aktueller Herausforderungen eine Spaltung erlebe, gegen die die Landepolitik gemeinsam mit den Gemeinden einstehen werde. Er schloss sein Plädoyer mit der Aufforderung, dass es von jeder und jedem Einzelnen ein neues Denken brauche, damit es uns gelingt bestehende Systeme zu ändern.
Abschließend standen der Landeshauptmann und die Stadträte dem Publikum Rede und Antwort. Dabei wurden verschiedene Themen aufgegriffen, wie unter anderem der Hofburggarten, die Gemeindeimmobiliensteuer, Kleinkindbetreuung, die Energiekrise und Mobilität.
Bürgermeister und Stadträte zeigten sich erfreut sich über die rege Teilnahme an der Diskussionsrunde, die Platz für Austausch und Anregungen biete, so Bürgermeister Brunner, der die Veranstaltung mit einem herzlichen Dank an alle beendete.