Am Freitag, 3. März präsentieren die neuen Kuratoren der Stadtgalerie Brixen Gerd Bergmeister und Josef Rainer neben der ersten Ausstellung auch das partizipative Ausstellungsprogramm für das gesamte Jahr. Das mehrjährige Konzept für die Galerie, das die Stadtgemeinde gemeinsam mit dem Südtiroler Künstlerbund ausgearbeitet hat, sieht jährlich wechselnde Kuratoren vor.
Das Programm für dieses Jahr ist geprägt vom Ziel die Galerie in den historischen Raum der Stadt auszuweiten. Neben der Zusammenarbeit mit den anderen Brixner Museen werden ausgewählte „Nebenschauplätze“ mit Kunst und gezielten Interventionen in den Wirkungsbereich der Stadtgalerie integriert.
Die seit 2020 vom Südtiroler Künstlerbund in Auftrag der Gemeinde Brixen geführte Stadtgalerie Brixen behält ihre Dynamik bei und präsentiert nach Karin Pernegger (2020 – 2021) und Elisa Barison (2021 – 2022) die neuen Kuratoren der Galerie für zeitgenössische Kunst unter den Lauben. Das siebenköpfige Gremium hat sich für die Leitung 2023 auf zwei bekannte Brixner Persönlichkeiten geeinigt. Der Architekt Gerd Bergmeister und der Bildenden Künstler Josef Rainer stellen am Freitag, den 3. März, mit der Eröffnung ihrer ersten Ausstellung, ihr ambitioniertes Jahresprogramm mit 5 Ausstellungen vor. Die Absicht des Duos ist es aus formalen und inhaltlichen Berührungspunkten von Kunst und Architektur die Stadtgalerie als Ideenschmiede der Brixner*innen und Gästen zu öffnen. Die Themen erschließen sich in Recherchen zu urbanem Zusammenleben, architektonischen Lösungen für soziale Konstrukte und der geistigen Erschließung von Bestand und Neuland.
In dieser ersten Ausstellung mit dem bezeichnenden Titel Zwischenraum werden genau diese Gemeinsamkeiten von Kunst und Architektur in einer Art Schnittstelle herausgearbeitet, darin spiegelt sich das künstlerische Denken der zwei Kuratoren (Architekt und Künstler) wider. Die ausgestellten Werke bewegen sich in einem Grenzbereich von Kunst und Raum. Und setzen sich mit der Herausforderung des Leerraumes und dessen Veränderbarkeit und Erlebbarkeit auseinander.
Peter Sandbichler (A) und Marlies Baumgartner (I) verändern die Galerieräume, spielen mit Negativ und Positivraum, mit Zwischenraum und Umraum. Die unterschiedlichen Arbeitsweisen dieser beiden Künstler greifen ineinander, ergänzen und beleben sich gegenseitig und eröffnen neue Perspektiven. Spuren im Raum. Dadurch entstehen neue Verbindungen.
Diese Verbindungen führen die Kuratoren in einer erstmaligen Kooperation mit dem Pharmaziemuseum weiter. Die prächtigen Räume des Museums werden mit neuen Werken der beiden Künstler Michael Fliri (I) und Christian Piffrader (I)bespielt. Beinahe wie in einem alchemistischen Labor passen sich deren ausgestellten Objekte in das museale Ambiente ein. Es entstehen Zwischenräume und Nahtstellen zwischen den künstlerischen Positionen und den Objekten der Sammlung und verweisen aufeinander. Ergänzt werden diese Positionen mit einem speziellen Gehstock, welcher wiederum in Bezug zu Vorhandenem der Sammlung steht.
Diese Strategien der zwei Ausstellungsorte vereint eine neue Melodie, komponiert von Manuela Kerer. Eine Komposition, welche sich in Brixen ausbreiten wird.
Dieses Konzept wird in einem Forschungsprojekt verdichtet. Die Kuratoren initiieren ein Forschungsprojekt mit Studenten für neue Erschließungsmethoden für den urbanen Brixner Raum. Ein Verweben dieser Disziplinen mit dem Ziel Leerräume mit Inhalten zu füllen und neue Identitäten zu formen.
Ein Wettbewerb für Studenten der Universitäten Mantova – Mailand und der technischen Universität Rosenheim. Zentrales Thema bildet der Stadtraum mit seinen Leerständen und Zwischenräumen. Das Hineinarbeiten in die historische Substanz – ein Ergänzen beziehungsweise ein Weglassen im urbanen Stadtgefüge im Sinne einer Gesamtstrategie zwischen Kunst und Architektur.
Vernissage 3.3.2023
18 Uhr Pharmaziemuseum Brixen
19 Uhr Stadtgalerie Brixen
Dauer der Ausstellung 3.3.2023 – 22.4.2023
Foto: © FOTOSTUDIO EHEIM JUERGEN für den Südtiroler Künstlerbund