Im Ratssaal der Gemeinde Brixen fand am Mittwoch 06. April ein Zusammentreffen zwischen den Schulführungskräften der Gemeinde Brixen und Gemeindevertretern statt. Der Austausch war der Sicherheit und der Prävention gewidmet und fokussierte die Befindlichkeiten der Brixner Jugendlichen nach der schwierigen Zeit der Pandemie.
Covid, so der Tenor des Treffens, hat bei Schülern und Jugendlichen Spuren hinterlassen und hat Befindlichkeiten in der jungen Bevölkerung verändert. Unter anderem auch deshalb, weil Sich-Treffen, Ausgehen und Sich-Ausleben für lange Monate gerade für junge Menschen nur erschwert möglich war und die Kommunikation verstärkt über Onlinemedien verlief. Die Schuldirektoren der Gemeinde Brixen, Bürgermeister Peter Brunner, Vizebürgermeister Ferdinando Stablum und die für Schule und Jugend zuständigen Stadträte Monika Leitner und Peter Natter tauschten sich rund um das Fokusthema aus und loteten Möglichkeiten aus, Sicherheits- und Wohlfühlaspekte für Jugendliche gemeinsam zu denken und nachhaltig zu gestalten. Monika Leitner führte in das Thema ein und verwies auf diverse Treffen, welche es im Vorfeld bereits zwischen Gemeinde, Sicherheitskräften, Sozialdiensten und Jugendarbeitern gegeben hat. Es gehe nun darum, Netzwerke zwischen Behörden, Schulen und Jugenddiensten enger zu knüpfen, den Austausch auch zwischen den Schulen zu verstärken und klare Ansprechpartner in allen Bereichen auf Gemeindeebene zu institutionalisieren.
Martin Rederlechner, Direktor der Berufsschule Tschuggmall, wies darauf hin, dass Sicherheit und Gewaltprävention nicht nur als schulisches, wohl aber als ein gesamtgesellschaftliches Thema zu sehen sei und dass es Gemeinschaftsaufgabe sei, dies anzugehen. Marianna Fischnaller, Direktorin der Grundschule Goller, unterstrich den Wert der Integration: Sie sei Grundbedingung für jede gesunde Entwicklung und wies darauf hin, dass Brennpunktsituationen in den Brixner Schulen und Stadtteilen besonders beachtet werden müssen. Bürgermeister Peter Brunner bestätigte, was die Schulführungskräfte beobachten. Gruppendynamiken haben sich im Lockdown verändert, das Fehlen von Treff- und Auslebemöglichkeiten hat vereinzelt auch zu aggressiven Verhaltensweisen geführt. Wichtig sei die Toleranz den Jugendlichen gegenüber, allerdings sei es bei Überschreiten von Grenzen nötig, die Sicherheitskräfte rasch einzuschalten. So werden Dynamiken in Brixen von den Sicherheitskräften bereits konkret beobachtet, die Polizeikräfte kennen die Gruppierungen vor Ort und deren Aktionsradien. Regelmäßige Treffen der Gemeinde mit Behörden und Jugendorganisationen zum Informationsaustausch finden statt, mit dem Ziel, die Präventionsarbeit weiter zu verstärken. Schulen sind eine wichtige Komponente im Sicherheitssystem, sie können Früherkennung von Gewaltpotentialen leisten und rasches Eingreifen im Ernstfall sichern.
Geplant wurde deshalb ein weiteres Treffen mit den Sicherheitsbehörden: Gemeinde und Schulen möchten die Netzwerkarbeit dahingehend intensivieren, dass die Verantwortlichen in den einzelnen Direktionen im Ernstfall rasch und zielgerichtet eingreifen können. Ein Verfahrensprotokoll soll erstellt werden und Ansprechpartner in den einzelnen Verantwortungsbereichen festgelegt werden. So können Informationen besser zusammenfließen und als Ganzes überblickt werden.
Foto v.l.: Die Schuldirektoren der Stadt Brixen und die Gemeindevertreter: Martin Rederlechner, Martina Stifter, die Stadträte Monika Leitner und Peter Natter, Brigitte Da Rui, Bügermeister Peter Brunner, Marianna Fischnaller, Vizebürgermeister Ferdinando Stablum, Renate Klapfer, Simon Raffeiner, Alexander Chiusole, Maria Concetta Capilupi