Am gestrigen Donnerstag, 09. Juni eröffnete die Stadt Galerie Brixen die Gruppenausstellung Radical softness. Bis 20. August zeigen die vier Künstlerinnen Jasmine Deporta, Barbara Gamper, Arianna Moroder und Doris Moser hier neue Arbeiten, die rund um die Idee von „radikaler Weichheit“ entstehen. Kuratorin der Ausstellung ist Elisa Barison für den Südtiroler Künstlerbund.
Kulturstadträtin Monika Leitner zeigte sich begeistert über das Konzept: "Einmal mehr erfüllt diese Ausstellung die Kernaufgabe der Kunst. Es gelingt hier nämlich mit der Thematik und der Ausstellung aufmerksam zu machen, zum Nachdenken anzuregen und Kritik und Staunen hervorzurufen."
Der Titel der Ausstellung leiht sich das vermeintliche Oxymoron aus dem Englischen, um welches Texte, Manifeste, Kunstwerke und eine globale Bewegung entstanden sind. Der Begriff Radical softness wurde vor allem von feministischen Theoretiker*innen und der LGBTQIA+ Bewegung geprägt und steht für eine direkte Antwort auf die patriarchale Vorstellung, dass Eigenschaften wie Emotionalität, Schwäche und Sensibilität schlecht seien.
Radical softness steht dafür ebendiese Eigenschaften zu zelebrieren und sich darin zu üben. In einer immer rücksichtsloseren Welt auf der Überholspur scheint radikales Weichsein eine Form des friedlichen Protests zu sein. Dabei laden die Künstlerinnen mit ihren Arbeiten alle Besucher und Besucherinnen dazu ein ihre eigene Weichheit auszuleben und geschlechterspezifische Stereotype hinter sich zu lassen.
Durch das Zeigen der eigenen Verwundbarkeit will die Radical softness Bewegung, ebenso wie die gleichnamige Ausstellung in der Stadt Galerie Brixen, einen sicheren Raum für alle schaffen und daran erinnern, dass jede Schwäche auch eine Stärke sein kann. Wunderbar menschlich.
Öffnungszeiten der Galerie: Di – Fr von 10 – 12 Uhr und von 16 – 18 Uhr, Sa 10 – 12 Uhr