Die Sensibilisierungskampagne „Respekt ist unser tägliches Brot – Rispetto è il nostro pane quotidiano“ geht heuer in ihre achte Auflage. Ziel der Initiative ist seit jeher, die breite Bevölkerung zum Thema Respekt und Gewaltfreiheit in den zwischenmenschlichen Beziehungen zu sensibilisieren.
Dieses Pandemie-Jahr hat viele Menschen vor besondere Herausforderungen gestellt. Besonders betroffen waren Frauen und Kinder, die zu Hause nicht einen sicheren Ort vorfinden. „Gerade dort, wo viele Zuflucht und Geborgenheit finden, waren gar einige Frauen und Kinder mehr denn je häuslicher Gewalt ausgeliefert“ berichten Ingo Dejaco, Referent für Soziales und Familie in der Bezirksgemeinschaft, und Monika Leitner, Stadträtin für Chancengleichheit, über kritische Situationen im heurigen Jahr. Blieben die Notrufnummern der Frauenhausdienste während des Lockdowns relativ ruhig, häuften sich bereits im Mai die Anrufe.
Diese Erfahrungen wollen die Verantwortlichen der Kampagne in diesem Jahr nutzen. „Einige Erzählungen und Aussagen der Frauen waren erschreckend. Deshalb wollen wir diese festhalten, damit Geschehenes nicht in Vergessenheit gerät. Sie sollen zu noch mehr Achtsamkeit anregen“ so Sara Ciola, Koordinatorin des Projekts und Mitglied im Frauenhausbeirat der Bezirksgemeinschaft. Die diesjährige Kampagne wird deshalb von den ergreifenden Geschichten aus der Lockdown-Zeit begleitet, welche bis zum 10. Dezember überall in der Stadt zu sehen sein werden.
Hauptaktion der Kampagne bleiben aber auch heuer wieder die bewährten und allseits bekannten „Brotsackln“ mit dem Logo / der Marke „Respekt ist unser tägliches Brot“ und der Botschaft „Gegen Gewalt”. In den drei Aktionswochen verpacken die Bäckereien des Bezirks jeden Broteinkauf in Papiersäcke, welche die Aufschrift „RESPEKT IST UNSER TÄGLICHES BROT“ tragen. Sie erinnern daran, dass Respekt Frauen, Kindern, Mitmenschen oder generell Schwächeren gegenüber jener wesentliche Wert ist, der Gewalt vorbeugt.
Auch dieses Jahr wurde die Kampagne allen Gemeinden im Territorium zugänglich gemacht und es beteiligen sich heuer sieben Gemeinden (Feldthurns, Lajen, Klausen, Natz-Schabs, Vahrn, Villanders, Villnöß).
Bereits 2017 wurde die Website www.respekt.bz.it programmiert, um eine breiter gefächerte Zielgruppe zu erreichen, wo die Nutzer/innen Informationen zur Kampagne erhalten. Auch diese wird heuer weiter vorangetrieben.
Weitere Aktionen der Projektpartner
"Zonta says NO to violence against women"
Zonta International sagt NEIN zur Gewalt gegen Frauen und Mädchen
Die Frauen des Zonta Club Brixen sind seit Jahren verlässliche Partnerinnen bei den Initiativen und Aktionen gegen die Gewalt. Eingebettet in die weltweite Kampagne von Zonta International "Zonta says NO to violence against women", werden die Brixner Zonta Damen mit Fahnen am Kreisverkehr im Norden von Brixen auf das Thema Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam machen. Auf den auffallenden Fahnen fordern eindringliche Augen dazu auf, sich der Problematik Gewalt bewusst zu sein. An die angeführte Telefonnummer des Frauenhausdienstes können sich von Gewalt Betroffene wenden. Außerdem tragen die Mitglieder des Zontaclub Brixen während dieser Zeit einen Mundschutz mit aufgedruckten Logo zur Kampagne „Zonta says No to violence against women“. Zonta sieht die Sensibilisierung der Menschen zur Stärkung von Frauen und Mädchen auf ihrem Weg in ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben, ein Leben ohne Furcht vor Gewalt, als eine der wichtigsten Aufgaben seiner Welt umspannenden Organisation.
Im Foto: Sara Ciola Soziologin Bezirksgemeinschaft Eisacktal, Monika Leitner Stadträtin und Vorsitzende der Kommission für Chancengleichheit, Gemeinde Brixen, Ingo Dejaco Referent für Soziales und Familie der Bezirksgemeinschaft Eisacktal