Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust haben der Bildungsausschuss „Evviva Bressanone“ und die Gemeinde Brixen zur Eröffnung der Gemeinschaftsinstallation „Rote Schuhe“ eingeladen. Dieses Kunstprojekt, das im 80. Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von den Schülerinnen und Schülern der dritten Klassen der Mittelschulen in Brixen realisiert wurde, hebt die zentrale Rolle der Erinnerung hervor – besonders in einer Zeit, in der Frieden keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Ein Symbol für Frieden und Gemeinschaft
In einer Welt, die noch von Konflikten geprägt ist, wird die Reflexion über historische Ereignisse immer wichtiger. Die Installation „Rote Schuhe“, die am Brunnen in der Romstraße aufgebaut wurde, vereint künstlerischen Ausdruck und historische Auseinandersetzung. Sie erinnert nicht nur an die Schrecken der Vergangenheit, sondern appelliert auch an die Verantwortung jeder Generation, aktiv für Frieden und Respekt einzutreten.
Ein gemeinsames Werk von 280 Schülerinnen und Schülern
Das Kunstprojekt wurde von 280 Schülerinnen und Schülern der Brixner Mittelschulen A. Manzoni, M. Pacher und O.v.Wolkenstein gestaltet. Sie umfasst fast 500 rote Schuhe, die während des Kunstunterrichts bemalt wurden. Gleichzeitig wurde in den Fächern Geschichte, Religion, Gesellschaftliche Bildung und L2 intensiv über die Shoah, die Bedeutung der Erinnerung und die universellen Werte der Menschlichkeit gesprochen.
Das Projekt ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Kraft der Zusammenarbeit: Jede Klasse arbeitete an einem Teil des Kunstwerks, das wie ein Puzzle aufgebaut ist. Erst durch das Zusammensetzen der einzelnen Teile wurde die Gesamtinstallation sichtbar. „Dieses Konzept zeigt, dass jeder Einzelne – wie klein sein Beitrag auch erscheinen mag – einen Unterschied macht und Teil eines größeren Ganzen sein kann“, so Stadträtin Bettina Kerer.
Rote Schuhe als Symbol der Hoffnung
Die roten Schuhe, inspiriert von Joyce Lussus Gedicht „Rote Schuhe“, erinnern an die Opfer des Holocausts. Der Farbton ruft das Bild des roten Mantels aus Schindlers Liste in Erinnerung, ein Symbol für Hoffnung und Leben inmitten des Grauens.
Ein Abend der Reflexion und des Gedenkens
Die Eröffnung wurde durch Vorträge von Texten Joyce Lussus und wertvolle Beiträge der Brixner Sinti-Gemeinschaft bereichert. Diese kombinierten historische Tiefe mit persönlicher Reflexion.
Stadträtin Bettina Kerer sprach allen Beteiligten ihren Dank aus: „Dieses Projekt zeigt, wie stark Kunst und Bildung dazu beitragen können, Brücken zwischen Generationen und Kulturen zu bauen. Mein besonderer Dank gilt den Schülerinnen und Schülern, den Schulleitungen und dem Bildungsausschuss ‚Evviva Brixen‘, die gemeinsam dieses bewegende Projekt ermöglicht haben.“
Die Veranstaltung ist ein eindringlicher Appell, die Vergangenheit nicht zu vergessen, sondern sie als Anstoß für eine bessere und friedlichere Zukunft zu nutzen.